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Bianca Nawrath: „Am Filmset zu sein ist wie ein Klassentreffen!“

Schon im Kindesalter verkleidete sie sich als Charlie Chaplin und Weltenbummlerin und hüpfte freudestrahlend durch das Haus ihrer Eltern.

In Berlin groß geworden, wurde sie dann in der Schulzeit von ihrer Lehrerin als talentierte Schauspielerin unterstützt und konnte so bereits erste Schauspielerfahrungen als Teil einer Schauspielgruppe auf der Theaterbühne sammeln. Das erste Mal stand Bianca Nawrath mit 14 Jahren als Moderatorin der Jugendsendung „Bubble Gum TV“ vor der Kamera. Ihr zweites festes Standbein baute sie sich mit dem bereits erfolgreich abgeschlossenem Studium zum Journalismus-Bachelor auf. Eine junge und strebsame Frau, mit dem Herz am richtigen Fleck, machte nun ihrer Filmrolle in „Klassentreffen 2.0 – die Hochzeit“ alle Ehre.

„Stock im Arsch“

Die ersten drei Worte, die sie lachend aussprach, als BOULEWAHR sie nach ihrem Eigenbild fragte. Genau das ist es eben, was Bianca Nawrath zu der macht, die sie ist – gesprächig, harmoniebedürftig und ein Familienmensch, halt mit einem „Stock im Arsch!“ „Ich habe tatsächlich einen ziemlichen Stock im Arsch! Lustigerweise habe ich da heute Morgen erst noch mit einem Kumpel beim Frühstück drüber geredet“, sagt sie zunehmend belustigt. „Für meine Altersgruppe und dafür, dass ich in Berlin groß geworden bin, geht mir das alles manchmal viel zu schnell. Manchmal denke ich ein bisschen mehr Natur, Ruhe und mehr Nähe zur Familie und zu Freunden wäre doch jetzt auch ganz schön.“ Auch wenn sie in Berlin lebt, ist ihr das Party-Leben nicht so wichtig. Im „KitKatClub“ wird man sie eher nicht antreffen, eher in einer gemütlichen Bar oder beim Kochabend mit Freunden: „Der Stock sitzt schon gut da, wo er ist und darf auch gerne da bleiben.“ Sie möchte sich in dieser Hinsicht keinerlei Druck machen, denn jeder der Bianca kennt weiß, dass sie eher die chillige Person ist und sich eben einfach zurzeit nicht nach „outgoing“ fühlt. „Manchmal hat man eben nicht den Charakter dafür, dann muss man sich auch zu nichts zwingen.“ Dabei verliert sie niemals den Fokus aus der eigenen Komfortzone herauszugehen und neues auszuprobieren. Aber eben in gesundem Maß.

Was nicht ist, kann ja noch werden! Sie lässt die Dinge auf sich zukommen, genießt derzeit vollkommen ihre erfolgreiche Schauspielkarriere, und alles was dazugehört. „Ich liebe am Spielen, dass man sich mit den Menschen und dem ‚Menschsein‘ auseinandersetzt und es ist der geilste Job, den ich mir aktuell vorstellen könnte. Am Filmset zu sein ist wie ein Klassentreffen!“

Große Filme und Filmmenschen

Klassentreffen 1.0 war für sie ein großer Meilenstein, denn dies war ihre erste Casting Zusage. Eine Ehre und gleichzeitig ein Gefühl von unendlich großer Dankbarkeit für Bianca, dass sie diese Chance als neues Gesicht bekommen hat. Denn sie war zu diesem Zeitpunkt „schon“ 18 Jahre alt. Für die Filmbranche, im Normalfall, schon einen kleinen Tick zu alt, da hier bereits im Alter von 13 Jahren gescouted wird. Iris Baumüller als Casterin und Til Schweiger als Regisseur, hat sie die Schauspielrolle als „Sarah“ zu verdanken. Mit Klassentreffen 2.0 hat sie diese Rolle hervorragend fortgeführt und freut sich sehr über die zunehmende Relevanz der weiblichen Figuren, der bei dieser Filmfortsetzung mit „der Hochzeit“ zum Ausdruck gebracht werden.

 

Zunehmend wird sie somit auch in der Presse genannt. Hier wünscht sie sich Berichte über ihre Leistung und nicht über ihr Privatleben. Gerade als junge Schauspielerin, und somit mit begrenztem Erfahrungsschatz, könnte ihr das bei der Reflexion ihrer Leistung helfen. Zumal es nicht so einfach ist, sich mit altersbedingt begrenztem Erfahrungsschatz, immer ein Urteil zu bilden, so die deutsche Nachwuchshoffnung: „Und positive Kritik ist natürlich auch ein schöner kleiner Ego-Push!“

Die Presse sollte bei dem bleiben, worum es sich handelt und nicht wie gerade z. B. über den Kleidungsstil berichten. „Es geht hier schließlich um ein Projekt, wo viel Herzblut reingesteckt wurde und nicht um Privatpersonen.“ Mit der Zeit hat sich ein komisches Konstrukt und Bild von „Prominenz“ und der Öffentlichkeit in der wir leben, aufgebaut: „Ich finde man sollte auch Kunst für eine breite Masse machen können, ohne dass man als Privatperson der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen muss.“ 

Das sind für Bianca zwei verschiedene Paar Schuhe. „Wenn die betreffende Person das gerne möchte und ihre Erlaubnis gibt, warum nicht? Alles andere ist dreist und eine Verletzung der Privatsphäre, zu der jeder Mensch ein Recht hat.“ Bianca glaubt auch, dass oft aus Neid heraus, negatives medial verbreitet wird. „Als Filmemacher oder Filmemacherin muss man lernen zwischen ernsthafter Kritik und reiner Beleidigung zu unterscheiden. Lästern ist nun mal bequem und deshalb wird gerne gelästert.“ „Klassentreffen 2.0 – die Hochzeit“ steht seit Kinobeginn an zweiter Stelle der besten Filme 2020, hinter dem Actionfilm „Bad Boys for life“, und setzte somit einen weiteren Stempel.

Wer die deutsche Nachwuchshoffnung Bianca Nawrath sehen möchte, sollte sich diese bemerkenswerte Komödie nicht entgehen lassen. BOULEWAHR bedankt sich für das Interview und wünscht Bianca alles Gute für ihre Zukunft.

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