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EXKLUSIV – Katharina Grompe: Bestzeit trotz Verletzung

Katharina Grompe ist 26 Jahre alt und eines der größten Talente im deutschen Frauensprint. 2011 stellte sie sogar einen Europarekord auf, den sie bis 2017 hielt. Seit mehreren Jahren wurde sie immer wieder von Verletzungen geplagt und kämpft sich jetzt wieder an die Spitze. Der Traum von Olympia ist lange nicht ausgeträumt.

Katharina Grompe: „Ich habe mich wirklich durchgebissen.“

U20-WM Vizemeisterin Katharina Grompe | Foto: Irirs Hensel

Die 26-Jährige Dortmunderin ist eine der besten deutschen Sprinterinnen und immer zu Höchstleistungen bereit. So hat sie z.B. 2011 in der 4x100m Staffel einen Europarekord aufgestellt, den sie bis 2017 gehalten hat. Kathi war mehrfach deutsche Meisterin im Sprint über 200 m (U18, U20 und U23). Junioren Vize-Weltmeisterin und U23 Europameisterin im Sprint über 4x100m. Anfang 2019 startete sie bei den Deutschen Hallenmeisterschaften, als im Finale folgendes passierte: „Schon nach 20 Metern merkte ich, dass mit meinem Knie etwas nicht stimmte. Mich traf ein stechender Schmerz im hinteren Oberschenkel. Trotzdem entschloss mich aber im Bruchteil einer Sekunde dazu, ins Ziel zu kommen.“ Als Katharina dann auf die Anzeigetafel sah, realisierte sie, dass sie trotz ihrer Verletzung auf dem 4. Platz landete. Dabei lief sie sogar ihre persönliche Bestzeit. Katharina erzählt BOULEWAHR exklusiv: „Mit einer Verletzung habe ich gelernt umzugehen, auch wenn es mir schwerfällt. Zu allem Übel hatte ich aufgrund der Verletzung nicht die Chance, mich im Frühjahr für die WM im Sommer zu empfehlen.“

„Regeneration ist im Spitzensport sehr, sehr wichtig!“

Katharina Grompe
Foto: Yoshi Müller

Es war nicht die erste Verletzung, die sich Kathi im Laufe ihrer Leichtathletik-Karriere zugezogen hat, woraus sie sehr viel gelernt hat: „Ich habe Sport und angewandte Trainingswissenschaften mit dem Schwerpunkt Rehabilitation und Prävention studiert. Außerdem mache ich ein Zusatz-Studium im Bereich Ernährungswissenschaften und -beratung. „Auch die theoretischen Inhalte meines Studiums konnte ich oftmals auch auf mich selbst anwenden.“ Mit ihrem Wissen kann sie jetzt nicht nur sich selbst, sondern auch anderen Hochleistungssportlern bei einer schnellen und gesunden Rehabilitation helfen. Gerade Profifußballer könnten gut von Kathis Know-how profitieren: „Tatsächlich hatte ich auch schon anfragen von Profifußballern, da ging es aber darum, dass ich denen zeigen sollte, wie man schneller sprintet.“ Tipps solcher Art sind scheinbar nicht nur für Fußballer interessant: „Auch aus dem Profiboxen haben sich schon Sportler/-innen an mich gewandt.“

Katharina Grompe: „Olympia in Tokyo, das wär was!!!“

 
 
 
 
 
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Exklusiv erfährt BOULEWAHR, dass Kathi auch schon Pläne für die Zukunft hat: „Ich könnte mir gut vorstellen mal als Fitness-Coach mit Profisportlern zu arbeiten.“ Zurzeit arbeite ich an meiner Selbstständigkeit als Personal Trainerin, baue mir eine eigene Website und suche auch jetzt schon nach weiteren Kunden, die mit mir zusammen arbeiten wollen. Momentan noch über mein Instagram Profil kann man sich austauschen und auch Anfragen für eine Zusammenarbeit stellen.“ Ihr großes sportliches Ziel ist es, eine Saison fit anzugehen und so schnell laufen zu können, wie es ihr dann möglich ist! „Nächstes Jahr ist Olympia in Tokyo, das wär was!!!“ – fügt Kathi hinzu.

Leichtathletik ist gar nicht so leicht

Kathi am Strand
Foto: Dirk Gantenberg

Kathi betreibt diesen Sport schon seit dem Kindesalter und ist damit groß geworden. Leben kann sie davon aber nicht. Und das, obwohl sie zu den besten gehört. „In Ländern wie den USA zum Beispiel sieht das anders aus. Dort werden auch junge Talente ganz anders gefördert als in Deutschland, das finde ich wirklich schade.“ Der Wunsch nach mehr Förderung vonseiten des Staates ist groß, denn schließlich repräsentieren die Athleten unser Land und sind bei internationalen Wettkämpfen immer vorne mit dabei. Katharina hat viel für den Sport aufgegeben und genau so viel investiert, doch ihre Liebe dazu bleibt ungebrochen. „Ich möchte mich gar nicht beschweren, es ist mir nur in all den Jahren aufgefallen, dass Leichtathletik in anderen Ländern einen höheren Stellenwert hat. Besonders für junge Nachwuchs-Talente könnte hier viel mehr getan werden.“ Man kann nur hoffen, dass sich die Lage für unsere Leichtathleten bald ändert. Denn sie trainieren hart und opfern viel für den Sport.

BOULEWAHR wünscht ihr weiterhin viel Erfolg und Gesundheit auf ihrem Weg zum Sprint-Olymp.

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