Franziska van Almsick, eine der größten Schwimmerinnen, die Deutschland je gesehen hat, hält sich seit langem aus dem Licht der Öffentlichkeit. Doch in der NDR-Talkshow am Dienstagabend (24. September) hat sich die Weltrekordlerin endlich mal wieder zu Wort gemeldet und über die Höhe- und Tiefpunkte ihrer Laufbahn als Profi-Schwimmerin sowie ihr Karriere-Aus gesprochen.
Franziska van Almsicks größter Moment
Mit 16 Jahren schwamm Franziska van Almsick bei den Weltmeisterschaften in Rom 1994 ihren ersten Weltrekord. Doch das sollte nicht der größte Moment ihrer Karriere sein, ebenso wenig wie die beiden Weltmeistertitel und die olympischen Medaillen. „Bester Moment waren die Europameisterschaften 2002. Der größte Erfolg, den ich für mich feiern durfte“, berichtet sie. „Die Europameisterschaften 2002 waren in Berlin. Vor heimischen Publikum. Meine Familie war da. Dabei war meine Familie eigentlich nie dabei. Es gab nur ganz ausgewählte Wettkämpfe, wo meine Eltern dabei waren. Oder auch meine Großeltern. Ich hatte schwierige Jahre im Vorhinein und dann war das wie eine Auferstehung. Ich glaube, niemand hat mehr mit mir gerechnet und keiner hat mehr an mich geglaubt.“
Das Schwimmen – eine Hass-Liebe
Bei den Europameisterschaften 2002 hatte die Berlinerin ihren eigenen Weltrekord, den sie mit 16 Jahren aufgestellt hat, erneut gebrochen. Doch nur zwei Jahre später beendete sie ihre aktive Schwimmkarriere im Alter von 26 Jahren – keine leichte Aufgabe, wie sie in der Talkshow verriet. „Ich hatte während meiner Karriere den einen oder anderen Tiefpunkt, wo ich geglaubt habe, dass ich nur etwas wert bin, wenn ich Erfolg habe. Aufzuhören mit dem Sport ist wie Neuland, wie ein neues Leben, das du anfängst. Das war nicht einfach“, so Franziska van Almsick und fügte hinzu: „Es war wichtig für mich, dass ich es beende. So sehr ich es geliebt habe, habe ich es am Ende auch gehasst.“
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