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Jay Khan exklusiv in BOULEWAHR: So hart geht es in der Schlager-Branche zu

Sänger und Songwriter Jay Khan wurde unter anderem durch die Boyband „US5“ bekannt, die mit ihrem Debütalbum „Here we go“ im Jahr 2005 in Windeseile die Herzen der Teenie-Mädchen auf der ganzen Welt eroberten. Sechs Jahre und zahlreiche Auszeichnungen später betrat er das Dschungelcamp und begann noch im selben Jahr mit seiner Solokarriere. Seit fast drei Jahren befindet er sich jetzt offiziell auch im Schlagerbusiness. Und dort hat er sich wirklich gut etabliert! Doch nicht jeder Kollege scheint ihm den Erfolg zu gönnen… Im Gespräch mit BOULEWAHR spricht er über seine Erfahrungen in der nicht ganz einfachen Schlagerbranche.

Jay trat als Mitglied der Boy-Band „US5“ auf der ganzen Welt auf, war ein echter Superstar.

„Es ist eine Herzenssache“, sagt uns Jay gleich zu Beginn unseres Interviews. Seine entstandene Liebe zum Schlager will der hochbegabte Musiker nicht verbergen. Doch wie kommt man als ehemaliges Boyband-Mitglied dazu, so eine Kehrtwende zu machen? Das sind doch zwei völlig verschiedene Welten – denken die meisten. Aber Jay erklärt: „Die Grundelemente der Boyband-Musik haben mit dem Schlager eigentlich sehr viel gemeinsam. Beides ist ein Teil der Popwelt. Und daher erscheint es vielen nur so, dass ich mich neu erfinde. Ich habe diese Richtung aber schon viele Jahre verfolgt“. So hat der der gebürtige Brite schon viele Songs, die zum Schlager tendieren, geschrieben. Das berühmteste Beispiel: Den Nummer-Eins-Hit „Schick mir nen Engel“ von Overground.

Bei den Konzerten des Sängers zeigen seine Fans immer viel Einsatz.

„Ich war noch nie so sehr mit Eigenrisiko involviert“

Und auch heute nutzt er sein Songwriter-Talent, um Lieder zu verfassen – für sich selbst sowie andere Künstler. Und was das Berufliche angeht, ist Jay Khan ein echter Self-Made-Man: Er schreibt die Songs, dreht die Videos mit einem eigenen Team und produziert alles in seinem Label. „Ich hatte noch nie so viel Leidenschaft und Eigenrisiko – mehr dahinterstehen kannst du nicht!“, gibt er offen zu. Und wie er das tut: „Man muss vermitteln, dass man es zu 110% ernst meint. Die Masse zu unterhalten ist meine Leidenschaft und meine Bestimmung“.

Seine Anhänger nahmen Jays Wechsel zum Schlager blendend auf.

Am Anfang seiner neuen Schlager-Karriere war dem Musiker klar, dass das Ganze kein Selbstläufer, sondern eher ein großes Wagnis werden würde. „Arnold Schwarzenegger hat mal gesagt: ‚Wenn du immer auf Nummer Sicher gehst, kannst du ein entspanntes Leben führen. Aber du wirst in einem bestimmten Bereich bleiben. Wenn du echt Erfolg haben möchtest, dann musst du alles auf eine Karte setzen, und das oft nicht nur einmal im Leben. Das ist das Naturgesetz‘. Das habe ich mir dann immer vor Augen gehalten – auch in Momenten, in denen es mal schwierig war.“

Nicht alle freuen sich über Jays Karriere-Erfolg

Klar auch, dass man als neues Gesicht in einem bestimmten Bereich nicht von allen mit offenen Armen empfangen wird. Das musste auch Jay am eigenen Leib erfahren: „Zyniker und Zweifelnde wird es immer geben, damit kann ich mittlerweile aber sehr gut umgehen. Das liegt vor allem daran, dass ich voll und ganz in das vertraue, was ich tue und vor allem, was ich kann“, erklärt er uns ganz selbstbewusst.

Aber wer sind denn nun diese Zyniker, mit denen er es in solchen Situationen zu tun bekommt? „Das sind meistens Künstler, die selbst seit geraumer Zeit schon in den Startlöchern stehen und automatisch diese Wettbewerbs-Situation verspüren. Man spürt dann mal böse Blicke oder negative Energien. Das gibt es durchaus. Viele haben Angst, dass ihnen ein gewisser Raum weggenommen wird. Aber das ist doch Schwachsinn. Wenn du gut bist, wird immer genug Platz sein“. 

„Ich bin ein vorbehaftetes Gesicht“

Jay Khan musste sich seinen Weg und die Anerkennung als Schlagersänger hart erkämpfen. „Mir schenkt ja keiner was, ganz im Gegenteil. Ich bin ein ‚vorbehaftetes Gesicht‘. Man setzt mich in Verbindung mit anderen Dingen, wie zum Beispiel einer Boy-Band, dem Dschungelcamp oder, dass ich lange Zeit der ewige Ex von Lena Gercke war. Da fängst du ja quasi bei minus Null an. Man musst erstmal die Vorurteile durchbrechen und das ist nicht einfach“, gesteht er gegenüber BOULEWAHR.

Gestandene Kollegen wie Jürgen Drews empfingen Jay Khan in der Schlagerszene mit offenen Armen. Fotos: Instagram

Doch er ließ sich davon einfach nicht beirren. Zumal es auch viele Künstler gab, die ihn mit offenen Armen empfangen haben und sogar richtige Fans seiner Musik sind: „Meistens sind es die ganz Großen, die es gar nicht nötig haben wie Roland Kaiser, Inka Bause, Jürgen Drews oder Bernhard Brink – die sind mega wohlwollend. Die kommen zu mir hin, obwohl sie es nicht müssen, und geben mir gutes Feedback“.

Na dann hat Jay sich ja schon ein gutes Netz an Supportern in der Branche aufgebaut, was soll da noch schief gehen? Wir warten gespannt auf ein Album und hoffen auf mehr Akzeptanz für Newcomer in der Schlagerwelt – BOULEWAHR bleibt dran!

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