Dieser Tag ist gleich eine doppeltes Debüt für Sylvie Meis. Zum einen feiert die Moderatorin mit ihrem Film „Misfit“ Premiere im Kölner Cinedom. In dem Film, in dem es um die Themen „Mobbing“ und „Social Media“ geht, spielt sie die knallharte Schulrektorin Frau Himmelmann. Zum Anderen aber geht sie zum ersten Mal mit ihrem Freund Bart Willemsen über einen roten Teppich. Der smarte Holländer ist der Produzent des Films – und beide lernten sich bei den gemeinsamen Dreharbeiten kennen. BOULEWAHR traf Sylvie wenige Stunden vor der Premiere zum exklusiven Interview.

Hallo Sylvie, wie geht es dir?
Super, vielen Dank. Schön, dass ihr zu meiner Premiere kommt.
Wir bedanken uns für die Einladung und gratulieren dir. Wir haben den Film schon gesehen. Irre, dich mal in einer ganz anderen Rolle, als strenge Schulleiterin zu sehen…
Ja, oder? Mein Charakter ist schon ein bisschen gemein. Aber ich fand es toll. Es war das erste Mal, dass ich eine Film-Rolle hatte, die weit weg von mir selbst liegt. Das hat auch extra viel Spaß gemacht. Obwohl ich sagen muss, dass ich während der Dreharbeiten zum Team gesagt habe: ‚Oh Gott, Leute. Das ist schon wirklich sehr böse!‘ Aber das gehört dazu.
In einer Szene wirst du tatsächlich richtig böse und drohst jemandem. So kennt man dich ja überhaupt nicht…
Ja, das ist auch die Szene und der Satz, den mein Sohn Damian liebt. Ich habe ja auch mit ihm geübt. Und jetzt ist das so ein ‚Running Gag‘ zwischen uns. Immer, wenn ich streng zu ihm bin, sagt er: ‚Das wirst du bereuen, Mama‘. Und wir müssen lachen.
Im Film hast du einen Sohn, der im Fach Englisch außerordentlich schlecht ist. Sind dir als Mama die Zensuren deines Sohnes auch so extrem wichtig?
Also bei Damian ist Englisch nicht problematisch. Aber Zensuren generell sind jedoch Sachen, die müssen stimmen. Als Mutter muss man da schon hinterher sein. Ich verlange nicht das Unmögliche. Wenn er jetzt in einem Fach nicht besonders gut ist, fordere ich keine Eins oder so. Aber ein befriedigend wäre doch schon toll. Da pushe ich schon – und das soll ja auch so sein. Trotzdem kann oder muss ein Kind nicht in allen Fächern gleich sein.
Sylvie gehörte in der Schule nicht zu den coolen Kids
Wie sind da deine eigenen Erfahrungen?
Ich wurde früher auch von meinen Eltern gefordert. Und das hat mir sehr dabei geholfen, heute da zu sein, wo ich bin.

Im Film ist Mobbing auch ein großes Thema…
Ich finde absolut, dass da die Schule auch in der Pflicht ist und Kinder in solchen Fällen sich nicht scheuen sollten zu einem Ansprechpartner in der Schule zu gehen. Man soll offen über so etwas reden. Wenn so etwas zu weit geht, ist es schlecht für alle. Auch für die Mobber selbst, die offenbar nicht einschätzen können, wann sie zu weit gehen.
Wie war das in deiner Schulzeit?
Ich war damals nicht diejenige, die Teil einer coolen Gang in der Schule war. Ich war jetzt kein Außenseiter. Aber ich war auch nicht cool. Ich war ich. Und das ist das Wichtigste, denke ich. Aber wir hatten auch kein Social Media. Da sehe ich die heutigen Gefahren. Damian ist deshalb auch privat bei Instagram. Mit 16 Jahren werde ich es ihn dann selber entscheiden lassen. Aber ich weiß, dass das bis dahin schwierig werden wird. Ich muss da jetzt noch drei Jahre für kämpfen (lacht).
Ist das wirklich so eingroßes Thema?
Klar, in der Schule unterhalten sich die Kids über Follower und wie viele sie haben. Und welche Bilder gepostet und geliked werde. Alle haben ihre Profile öffentlich. Aber ich möchte nicht, dass jeder die Fotos meines Sohnes sehen kann, wo er ist, was er macht. Ich denke da vor allem an die Sicherheit. Das macht mir dann schon Angst. Viele Kinder können noch gar nicht einschätzen, was sie posten – und vor allem nicht, welche Kommentare da kommen können.
Sylvie Meis: „Einmal Bond-Girl sein – das wär’s!“

Du bist jetzt neben Designerin, Model und Moderatorin auch noch als Schauspielerin erfolgreich. Gibt es schon weitere Rollen-Planungen?
Das meiste kommt spontan. Letztes Jahr hatte ich zum Beispiel eine kleine Rolle in einem holländischen Kinofilm. Da kam plötzlich die Anfrage von „Misfit“ aus Deutschland. Und schwupps bin ich ein paar Monaten später hier beim Presse-Tag anlässlich der Premiere. Man weiß es einfach nie. Die meisten Sachen kommen plötzlich und man muss dann die richtige Entscheidung treffen.
Welche Rolle würdest du denn sehr gerne einmal verkörpern?
Also wenn die Anfrage für einen James-Bond-Film käme, wäre ich direkt dabei. Ich glaube keine Frau aus dem Entertainment-Bereich würde eine Rolle als Bond-Girl ablehnen. Aber das ist etwas, das wahrscheinlich niemals passieren wird. Das wäre schon ein Traum, den ich immer zusagen würde. Jedoch habe ich jetzt nicht die Ambition nach Los Angeles zu gehen und dort versuchen durchzustarten.
Gäbe es denn einen speziellen Schauspielkollegen, mit dem du gerne mal in einem deutschen Film vor der Kamera stehen würden?
Nein, habe ich jetzt konkret nicht. Aber als Genre liebe ich Romantik-Komödien. Das wäre meins.
Für ihren Bart schlug sie sich gerne die Nächte um die Ohren
Welcher Dreh-Tag im Rahmen von „Misfits“ war dein persönliches Highlight?
Naja, ich habe mich ja schließlich am Set verliebt. Deswegen ist dieses Projekt natürlich etwas Besonderes für mich. Und eine Szene ist mir besonders gut im Gedächtnis geblieben. Ich stand auf einem Podest und habe den Moderator des Supertalents angekündigt. Und ich würde sagen, dass ich mich während dieser Szene so halb verliebt habe. Man kann sich ja nicht gleich verlieben. Aber Bart stand dort und ich habe geschaut – wir hatten Blickkontakt und dann auch gesprochen. Und immer mehr gesprochen.

Und dann…?
An dem Tag gingen die Dreharbeiten bis Nachts. Und ich war noch nie so happy während eines Nacht-Drehs. Normalerweise denkt man ja manchmal: ‚Muss das wirklich sein, ich bin doch schon so müde.‘ Aber an dem Tag – ‚Ja, ja klar. Sehr gerne! Bitte noch eine Szene‘ (lacht)
Warst du denn dann noch aufgeregter?
Normalerweise ist das so. Aber zum Glück haben wir am Tag, an dem ich meine wichtigste Szene hatte, noch nicht so viel miteinander geredet. Da konnte ich mich noch gut auf die Texte konzentrieren. Und meine letzte Szene war eben diese auf dem Podest. Danach hatte ich nur noch einfachere Szene und musste nicht mehr viel sagen.
Sylvie über die Liebe: „Wir genießen den Moment!“

Wie denkst du über deinen ersten Auftritt mit Bart auf dem roten Teppich heute?
Ja, wir müssen noch etwas üben (lacht). Wir üben vor dem Spiegel dann zusammen. Nein, Spaß. Wir gehen einfach und gut ist es. Who cares…
Dann ist das ja heute ein weiterer kleiner Schritt in der Beziehung. Welche sind die nächsten?
Planung gibt es da nicht. Wir sind zusammen, sind gestern aus Mexiko zurückgekommen. Trotz Jetlag heute der Interview-Tag, dann die Premiere und anschließend mit der ganzen Crew noch mal zusammenkommen. Die haben uns ja schließlich auch noch nicht als Pärchen gesehen. Es ist so witzig. Ich freue mich total. Aber alles entspannt. Wir genießen den Moment.